Europäische Barrierefreiheitsrichtlinie – Barrierefreiheit als Chance für alle
- Dominic Egger
- 8. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Was steckt hinter der Europäischen Barrierefreiheitsrichtlinie?
Die Europäische Barrierefreiheitsrichtlinie, auch European Accessibility Act (EAA) genannt, wurde von der Europäischen Union verabschiedet, um digitale Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen. Ziel ist es, Barrieren zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit Einschränkungen die gleichen Möglichkeiten haben, am digitalen Leben teilzunehmen.
Ab dem 28. Juni 2025 sind Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten. Dazu zählen Websites, Online-Shops, Apps sowie Geräte wie E-Reader oder Ticketautomaten.

Wer ist betroffen?
Grundsätzlich betrifft die Richtlinie alle Unternehmen, die digitale Angebote in der EU bereitstellen. Besonders im Fokus stehen Betreiber von Online-Shops, Unternehmen mit Websites oder Kundenportalen sowie Anbieter von Apps. Auch Banken, Verkehrsbetriebe oder Ticketverkäufer müssen die Anforderungen erfüllen.
Ausnahmen gibt es nur in engen Grenzen, etwa wenn die Umsetzung nachweislich unverhältnismäßig wäre. In den meisten Fällen sind Unternehmen jedoch verpflichtet, sich an die Vorgaben zu halten.
Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?
Die Richtlinie orientiert sich an den internationalen Standards der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines). Ziel ist es, digitale Inhalte so zu gestalten, dass sie für alle Nutzer verständlich und bedienbar sind. Dazu gehören unter anderem:
Texte für Bilder und Grafiken, damit Screenreader sie erfassen können
Untertitel oder Audiodeskriptionen bei Videos
eine klare Struktur von Inhalten mit sinnvollen Überschriften und ausreichend Kontrasten
die Möglichkeit, Inhalte auch ohne Maus, zum Beispiel mit der Tastatur, bedienen zu können
einfache und verständliche Sprache für zentrale Informationen
Warum ist Barrierefreiheit mehr als nur Pflicht?
Wer barrierefreie Angebote schafft, erfüllt nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für mehr Inklusion. Menschen mit Einschränkungen erhalten dadurch einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Informationen und Dienstleistungen.
Darüber hinaus profitieren Unternehmen selbst von barrierefreien Lösungen:
Sie schaffen eine bessere Nutzererfahrung für alle
Sie erschließen neue Kundengruppen
Sie steigern die Sichtbarkeit in Suchmaschinen
Sie gewinnen Vertrauen und verbessern ihr Image
Barrierefreiheit ist also nicht nur ein Muss, sondern eine echte Chance.
Wie gelingt die Umsetzung in der Praxis?
Viele Unternehmen stehen vor der Frage, wie sie die Anforderungen konkret umsetzen können. Dabei hilft ein strukturierter Ansatz:
Analyse starten: Prüfe deine Website, deinen Shop oder deine App auf Barrierefreiheit.
Technische Lösungen nutzen: Plugins oder Tools können bei der Umsetzung unterstützen, ersetzen aber keine gründliche Prüfung.
Texte optimieren: Klare Sprache, kurze Sätze und passende Bildbeschreibungen machen Inhalte leichter verständlich.
Multimedia anpassen: Untertitel für Videos oder Alternativtexte für Grafiken gehören zum Standard.
Schrittweise vorgehen: Barrierefreiheit lässt sich auch in Etappen umsetzen – wichtig ist, rechtzeitig zu beginnen.
👉 Wenn du dir unsicher bist oder Unterstützung bei der Umsetzung benötigst, stehen wir dir gerne zur Seite. Gemeinsam machen wir deine Website oder deinen Online-Shop barrierefrei und fit für die Zukunft. Kontaktiere uns jetzt für eine erste Beratung.
Fazit
Die Europäische Barrierefreiheitsrichtlinie ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr digitaler Teilhabe. Sie sorgt dafür, dass niemand ausgeschlossen wird und jedes Unternehmen die Möglichkeit hat, einen Beitrag für mehr Inklusion zu leisten.
Wer frühzeitig handelt, profitiert nicht nur von rechtlicher Sicherheit, sondern auch von mehr Sichtbarkeit, zufriedenen Nutzerinnen und Nutzern und einem positiven Markenauftritt.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die eigene Website oder den Online-Shop auf Barrierefreiheit zu prüfen und fit für die Zukunft zu machen.
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